Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


allgemein:lust:lust:au_c3_9fentermine:mvdaad17

Mitgliederversammlung des DAAD

Die Inhalte dieser Seite spiegeln nicht die Ansichten des Studentenrates, sondern die des Referates Lehre und Studium und insbesondere der Autoren dieser Seite wieder.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen akademischen Auslandsdienstes (DAAD) hat am 20. Juni '17 im Wissenschaftszentrum in Bonn stattgefunden. Für den StuRa haben Stanislaw Bondarew, Henriette Mehn & Matthias Lüth teilgenommen. Leider waren sie als Vertreter der TU Dresden die einzigen Vertreter einer sächsischen Hochschule. Wir hoffen, dass sich des in den nächsten Jahren ändert.

Siehe auch: Bericht des studentisches Vortreffen vom 20. Mai '17

Tagesordnung

Siehe Tagesordnung.

Ausführlicher Bericht

Die nächste Mitgliederversammlung findet am 26.06.2018 in Bonn statt

Bericht der Direktorin

Frau Prof. Dr. Wintermantel eröffnete die Mitgliederversammlung (MV) und erinnerte daran, dass der DAAD in diesen politisch herausfordernden Zeiten noch stärker dafür eintreten muss, Brücken zu bauen und Kommunikationswege offenzuhalten. Sie ordnet den DAAD als Impulsgeber der Internationalisierung deutscher Hochschulen ein.

Bezüglich des Brexit merkte sie an, dass dieser sowohl der intraeuropäischen Wissenschaftskooperation als auch Großbritannien in seinem Ansehen als einer der beliebtesten Hochschulstandorte für Studierende und Wissenschaftler aus der ganzen Welt schadet.

Sie berichtete von einer Festveranstaltung am 1.6. zu 30 Jahren Erasmus in Heidelberg.

Im vergangenen Jahr wurden neben den „Stipendien für die Besten“ auch die transnationalen Bildungskooperationen weiter ausgebaut, v.a. in Ostafrika. Es wird zurzeit eine Ostafrikanisch-Deutsche Hochschule für angewandte Wissenschaften aufgebaut, die sich am ostafrikanischen Ausbildungsbedarf orientiert. Die besten Bedingungen hierfür gibt es in Kenia. Im Juli wird der DAAD noch ein Programm für Fachhochschulen für eine Kooperation mit Kenia ausschreiben.

Prof. Wintermantel war im letzten Jahr mit dem BMBF auf einer Delegationsreise im Iran, um die wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit wieder zu vertiefen. Des Weiteren begleitete sie Außenminister Gabriel auf einer Reise durch den Nahen Osten, u.a. Jordanien, Palästina und Israel sowie nach Nordamerika und Mexiko. Im letztgenannten Land war der DAAD im Rahmen des dort stattfindenden Deutschlandjahres sehr aktiv.

Im Hinblick auf die Bundestagswahl hat der DAAD Legislaturpapiere für alle drei zuständigen Ministerien erstellt. Ziel ist ein Ausbau des PRIME-Programms sowie eine generelle Vergrößerung des Budgets für Stipendien und der Stipendienanzahl, da v.a. auch die Lebenshaltungskosten weltweit steigen.

Zahlen

2016: 131.229 Geförderte

Geförderte aus Deutschland

  • Bachelorstudierende: 54 %
  • Graduierte 30 %
  • Wissenschaftler und Postgraduierte: 14 %
  • am beliebtesten: Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, danach Kulturwissenschaften
  • Westeuropa, Nordamerika, Asien am beliebtesten
  • Postdoc-Programm PRIME sehr gefragt

Geförderte Ausland

  • Bachelor 38 %
  • Graduierte 26 %
  • Wissenschaftler und Postgraduierte: 9000 Geförderte
  • so viele Master nach Deutschland = Erfolg von Bologna
  • besonders hohe Nachfrage nach strukturierten Master- & Doktorandenprogrammen von Studierenden aus Schwellenländern

Bericht des Vizepräsidenten

Der Vizepräsident betont die globale Verantwortung des DAAD und verweist im Zusammenhang damit auf die Ausnahmesituation in Kolumbien. „wenn man sich für Europa interessiert, interessiert man sich für Deutschland“

Bericht der Generalsekretärin

Im Bereich Digitalisierung und Internationalisierung passiert derzeit sehr viel. Anhand der vielen Veranstaltungen, die sich derzeit mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, spiegelt sich der große Nachholbedarf Deutschlands wider. Es werden Chancen für die Internationalisierung gesehen, da sich ein Auslandsaufenthalt online viel einfacher planen und organisieren lässt (bspw. über Online-Sprachtests). Auch die Möglichkeit, Auslandserfahrung zu sammeln, könnte so über länderübergreifende Projektgruppen auch virtuell realisiert werden. Schon jetzt werden internationale Messen und das Marketing …, es werden immer mehr Webinare angeboten. Für die Zukunft kann sich die Generalsekretärin auch ganze Studiengänge digital vorstellen, die nur wenige Präsenzphasen erfordern. Zielgruppe wären v.a. Menschen aus Krisengebieten, die sich weiterbilden wollen.

Transnationale Bildungsprogramme werden zurzeit in 31 Ländern an 60 Standorten angeboten. Erwähnt werden die deutsch-ostafrikanische Hochschule und die deutsch-tunesische Hochschule. Sowohl von Deutschland als auch vom Ausland ist die Beteiligung an solchen Programmen sehr gefragt. Auch politisch sind diese Kooperationshochschulen sehr gewünscht, die Strukturen müssen immer einzelfallbezogen aufgebaut werden. In einer Studie in Zusammenarbeit mit British Council zur „Internationalisierung im internationalen Vergleich“ kamen Deutschland und Malaysia auf Platz 1. Der sehr kooperative Ansatz der Internationalisierung Deutschlands wird von Großbritannien und Angloamerika immer mehr übernommen. Besonders positiv wird der Trend deutscher Hochschulen zur Internationalisierung erwähnt. Besonders gefragt sind von ausländischen Studierenden die Fachhochschulen mit praxisorientierten Studiengängen. Auch für Kooperationen mit ausländischen Hochschulen stehen sie hoch im Kurs.

Zur Fluchtursachenbekämpfung bieten Hochschulen an hochfrequentierten Fluchtzielen Stipendienprogramme für Flüchtlinge an, damit diese später beim Wiederaufbau des Landes helfen können. Die Deutsche Hochschule in Aman (Jordanien), die Germann University in Kairo und die Türkisch – Deutsche Universität bieten Studiengänge für Kulturerhalt und Wiederaufbau an, die sehr gefragt sind. Mit Aman unterhält die RWTH Aachen eine Kooperation, mit der Universität Kairo die Hochschule Cottbus-Senftenberg.

Die Studierenden fragen nach, wie der Satz im Jahresbericht „Gerade die Deutsch-Türkischen Universität bietet hierfür [gemeint ist die Aufnahme von Flüchtlingen] beste Bedingungen.“ zu verstehen ist, da die politische Situation in der Türkei nicht gerade „bestens“ erscheint. Laut Aussagen des Präsidiums bedeutet dieser Satz, dass der Unterricht stattfindet. Aus dem Plenum melden sich Hochschulen zu Wort, deren Kooperationen mit der Deutsch – Türkischen Universität nach dem plötzlichen Austauschen aller Dekane zum Erliegen gekommen zu sein scheinen. Das Thema wurde nicht weiter diskutiert.

Auch in Afrika engagiert sich der DAAD, der Fokus liegt hier auf der Ausbildung von Hochschullehrenden, da diese massiv fehlen. Dafür wurden 1000 zusätzliche Stipendien zur Verfügung gestellt.

Studiengebühren

Nach Baden-Württemberg hat sich nun auch die neue Regierung Nordrhein-Westfalens dazu entschieden, für Nicht-EU-Ausländer Studiengebühren einzuführen. Die Studierenden kritisieren, dass dadurch der jahrzehntelange Integrationserfolg gefährdet wird, da neue Selektionsmechanismen eingesetzt werden. Haushaltslöcher mit Studiengebühren zu stopfen erscheint als ungeeignete Maßnahme. In den Diskussionen des DAAD mit Vertretern aus der Politik steht der DAAD weiterhin für Internationalisierung und will keine Selektionsprozesse unterstützen. Prof. Wintermantel betont, dass vor allem das „Drehen an einzelnen Stellschrauben“ kritisiert wird sowie das Fehlen eines Gesamtfinanzierungskonzeptes. Aus dem Plenum gibt es Unterstützung von verschiedenen Seiten für das Anliegen der Studierenden. Begründet wird die Unterstützung von Seiten der Hochschulen damit, dass die Mentalität „der deutsche Steuerzahler finanziert so viel in der Welt, da muss auch was zurückkommen“ am ehesten noch Trumps Idee von „America first“ ähneln würde und das sei definitiv kein gutes Zeichen. Die Diskussion zu diesem Thema wurde nach vier Redebeiträgen durch die Direktorin abgebrochen.

Jahresabschluss 2016

Durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gab es keine Beanstandungen bei der Finanzprüfungen. Auch die externen Prüfungen (durch Bundesrechnungshof, Finanzamt etc.) verliefen reibungslos. Der DAAD hat im Jahr 2016 sehr nachhaltig gewirtschaftet.

Wahl der studentischen Mitglieder

Nach einer kurzen Beschwerde, dass es nur genauso viele Kandidaten wie Plätze für die studentischen Vertreter in Vorstand und Kuratorium gab, fanden die Wahlen statt.

Alle Bewerbeer wurden im ersten Wahlgang in die jeweiligen Gremien gewählt (siehe Kandidatenlisten des Studentischen Vortreffen zur Mitgliederversammlung des DAAD).

Vortrag

Es fand ein Fachvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Wahlster zum Thema „Digitalisierung mit Verstand“ statt. Prof. Wahlster kommt vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH) Saarbrücken. Quintessenz seines Vortrages war, künstliche Intelligenz sei besser als natürliche Dummheit.

Programme des DAAD in der Flüchtlingskrise

Neben der Fluchtursachenbekämpfung unterstützt der DAAD auch Programme und Maßnahmen an deutschen Hochschulen zur Integration von Flüchtlingen. Schätzungsweise befinden sich derzeit 30.000-50.000 studierfähige Flüchtlinge in Deutschland.

Der erste Baustein „Kompetenzen und Qualifikationen erlernen“ beinhaltet einen Test für ausländische Studierenden sowie die Programme uniassist und onSET. Ziel für das Jahr 2017 ist der Ausbau von uniassist.

Im zweiten Baustein „Studierfähigkeit sicherstellen: Sprachliche und fachliche Vorbereitung“ sind Studienkollegs und Maßnahmen an den Hochschulen enthalten, die der Vorbereitung eines Studiums dienen. Vor allem das Programm Integra des BMBF spielt hier eine große Rolle. Im letzten Jahr nahmen über 6000 Geflüchtete daran teil, davon 5000 an Hochschulen und mehr als 1000 an Studienkollegs. Von diesen hatten 37% einen Schulabschluss, 28% hatten schon einmal ein Studium begonnen und 2 % waren schon graduiert. Bei 36% war der Aufenthaltsstatus noch ungeklärt.

Unter Baustein 3 „Integration an den Hochschulen unterstützen“ fällt für den DAAD hauptsächlich die Unterstützung studentischer Initiativen. Hierbei werden Mittel für SHKs , die sich in diesem Bereich engagieren, bereitgestellt sowie Sachmittel für Lehrmaterialien. Im letzten Jahr wurden 909 SHKs gefördert und 450 Initiativen unterstützt. Es wurde darüber hinaus ein Preis für herausragende studentische Initiativen im Welcome-Programm ausgeschrieben und es werden Regionaltreffen der Welcome-Gruppen unterstützt.

Wissen für Wissenschaftskooperationen: Neue Partner und Programmen

Der DAAD möchte sein Wissen bzw. seine Expertise in bestimmten Bereichen mittels Wissenschaftssystemen und Hochschulkooperationen weltweit zur Verfügung stellen.

Hierbei wurden die Themenbereiche gegliedert in Themenwissen, regionales Wissen und instrumentelles Wissen, wobei die Grenzen zwischen den einzelnen Feldern fließend sind.

Unter Themenwissen fallen beispielsweise Erhebungen zum Studienerfolg ausländischer Studierender, verschiedene Integrationsstrategien und das Format „DAAD – Blickpunkt“.

Der Ländersachstand des DAAD ist mittlerweile schriftlich und systematisch vorhanden. Bei jedem Land findet sich ein Link zur Seite des Auswärtigen Amtes, auf der man die tagesaktuellen Hinweise für Reisen in das entsprechende Land findet. Auch die Bildungssystemanalyse des DAAD fällt in diesen Themenbereich sowie, als Zusammenfassung des Ländersachstandes, das DAAD-Datenblatt.

Als Schnittstelle zwischen den Themenbereichen regionales und instrumentelles Wissen wird die Schriftreihe „Hochschulmarketing“ angesehen, im Rahmen derer außerdem jährlich 4-6 Webinare, Hochschulmärkte und Netzwerkkonferenzen stattfinden. Zum instrumentellen Wissen wird darüber hinaus die Onlinereihe „Marketing – Wissen – Kontakt“ gezählt, der Marketingnewsletter sowie die jährlich 6-8 mal stattfindenden Seminare zum internationalen Hochschulmarketing. Es finden außerdem regelmäßig Marketingkongresse statt zu Themen wie „Wie optimiere ich die internationale Website meiner Hochschule?“

allgemein/lust/lust/au_c3_9fentermine/mvdaad17.txt · Zuletzt geändert: 2021/01/30 13:57 von 127.0.0.1