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Reform des Lehramtsstudiums
Die Inhalte dieser Seite spiegeln nicht die Ansichten des Studentenrates, sondern die des Referates Lehre und Studium und insbesondere der Autoren dieser Seite wieder.
Das Lehramtsstudium an der TU Dresden befand sich schon im letzten Jahrzehnt in einem stetigen Wandel, es wurde von einem Staatsexamensstudiengang ins BA/MA - System überführt, ehe 2012 wieder das Staatsexamen eingeführt wurde. Der Status Quo stimmt die Studierenden ebenfalls nicht glücklich, einer der größten Kritikpunkte ist die derzeitige Staatsexamensprüfung, die den Studienabschluss nach sich zieht. In der schriftlichen Bildungswissenschaften - Psychologie - Prüfung sowie in den mündlichen Fach - und Fachdidaktikprüfungen werden ausschließlich Kompetenzen und Kenntnisse abgeprüft, die die Studierenden im Rahmen ihrer Modulprüfungen schon einmal nachgewiesen haben.
Grundsätzlich ist es dringend notwendig, in die sächsische Lehrerbildung Kontinuität zu bringen. In den letzten zehn Jahren haben nicht nur Universitäten zwei Wechsel der Art des Lehramtsstudiums miterlebt (Stex alt → Ba/Ma → Stex neu), auch der Vorbereitunsdienst unterlag einem ständigen Wandel, sodass sowohl an Universitäten gerade drei verschiedene Systeme parallel laufen, als auch an den Schulen: der 12-monatige, der 24-monatige sowie, seit Februar 2017, der 18-monatige Vorbereitungsdienst. Dies sorgt sowohl bei Hochschullehrern als auch bei den die Referendare betreuenden Schulen für viel Verwirrung. Dass ein solcher Zustand nicht von Dauer sein kann und darf, ist unbestritten. Eine Reform des Lehramtsstudiums muss einerseits zügig erfolgen, da der derzeitige Stand nicht wirklich hinnehmbar ist, allerdings auch gut ausgearbeitet sein, um endlich etwas Stabilität und Kontinuität in die sächsische Lehrerbildung zu bringen. Dies würde vermutlich auch ein Lehramtsstudium un Sachsen wieder attraktiver machen und mehr Bewerber für die vielen demnächst frei werdenenden Stellen an Sachsens Schulen nach sich ziehen. Im Hinblick darauf sollte es im Interesse aller Akteure sein, hier an einer Verbesserung mitzuwirken.
Dies scheinen mehrere Seiten auch schon erkannt zu haben, denn sowohl von Studierendenseite, als auch von Seiten der Landespolitik gibt es erste Vorschläge:
Ideen der Studierenden
Als kurzfristigen Lösungsansatz könnten wir uns die generelle Abschaffung der Prüfungsleistungen im Rahmen der Ersten Staatsexamensprüfung vorstellen, ausgenommen natürlich die wissenschaftliche Arbeit.
Weiterführend gibt es die Idee, einen grunständigen Masterstudiengang einzuführen, um den Bruch zwischen Bachelor und Master zu umgehen und eine stringente Lehramtsausbildung anbieten zu können. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist die damit einhergehende, zwingende, regelmäßige Akkreditierung des Studiengangs, die zum Erhalt bzw. zur Steigerung der Qualität des Studiengangs beitragen würde. Ein solcher Prozess fehlt in den aktuellen Staatsexamensstudiengängen und der erste Ansatz einer Evaluation, der seit Januar 2017 läuft und vom Land Sachsen in Auftrag gegeben wurde, beschränkt sich leider auf eine strukturelle Evaluation. Dies ist zwar ein Anfang, reicht aber noch längst nicht aus.
Im Idealfall gelingt es den Studierendenvertretern, selbst Studienordnungen für Studiengänge nach ihren Vorstellungen zu entwerfen, die dann als Diskussionsgrundlage über ein neues Lehrerbildungsgesetz verwendet werden können. Dieses Unternehmen sollte jedoch nicht vom Referat Lehre und Studium angestoßen werden, sondern eher von Seiten der KSS oder der einzelnen Fachschaftsräte. Das Referat beteiligt sich allerdings gern daran.
Idee der Grünen
Die Grünen haben im Mai 2017 einen Entwurf für ein neues Lehrerbildungsgesetz im Landtag präsentiert. Dieser Entwurf wird in der studentischen Selbstverwaltung derzeit diskutiert. Am 04.07.2017 wird in Chemnitz eine Diskussion zu diesem Gesetz stattfinden, an der auch wir als Gäste teilnehmen wollen. Die (zukünftige) KSS-Lehramtsreferentin wird als Teilnehmerin diese Diskussion mit Leben füllen, auch mit ihr stehen wir in engem Kontakt. Auch mit dem Geschäftsführer Hochschulpolitik des StuRa kommunizieren wir bezüglich dieses Themas.
Grundsätzlich sehen wir einen erneuten Systemwechsel vom Staatsexamen zu Ba/Ma eher kritisch, da es zu noch mehr Verwirrung an den Hochschulen führen würde. Bis 2018 wird dieser Vorschlag auf jeden Fall nicht realisierbar sein.
Kooperations-/Vernetzungspartner
- Referat Lehramt der KSS
- Referat Hochschulpolitik des Stura TU Dresden
- FSR ABS der TU Dresden
- FSR BP der TU Dresden
- AG Lehramt der Universität Leipzig
- Fachgruppe Lehramt der TU Chemnitz
- Gewerkschaften (GEW, SLV, Philologenverband)
Die Vernetzung mit den Akteuren der anderen Lehramtsstandorte wird höchstwahrscheinlich über das Referat Lehramt der KSS erfolgen.